Anholt

Im Törnführer steht geschrieben: "Es ist so: Jeder, der auf der Ostsee segelt, will einmal nach Anholt, und hat er es geschafft, dann ist das quasi der Ritterschlag als Ostseesegler." Seit heute dürfen wir uns nun auch zu diesem Wassersportadel zählen!

Die Bordfrau hatte durch latente Observation der Wind- und Wetterprognosen ein paar geeignete Stunden ausgewählt, um den Schlag über's Kattegat anzugehen. Erst kurze Zeit vor der Abfahrt wurde dem Skipper klar, dass ein riesiger Windpark auf der direkten Verbindung zwischen Grenaa und Anholt liegt. Dieser sei durchfahrbar, als er aus inoffiziellen Quellen. Das schien zu ungewiss und so nahmen wir zunächst Kurs um die südlichen Windräder. Bei Annäherung packte uns aber der Mut und wir beschlossen, zumindest durch die südlichste Reihe der Windenergieanlagen hindurch zu segeln. Der Eindruck ist ziemlich überwältigend:

Windkraft

Jedes Windrad ist geschätzt von der Wasseroberfläche bis zur Nabe des Rades 60 Meter hoch, die Länge der Flügel vielleicht 45 Meter. Richtig, damit würde ein Treffer des Flügels uns ziemlich genau die UKW-Antenne aus dem Masttopp fällen! Und nach Prüfung diese Schätzung ist es noch deutlich gewaltiger: "Zum Einsatz kommen 111 Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT 3.6-120 mit einer Nennleistung von 3,6 MW, einem Rotordurchmesser von 120 Metern sowie einer Nabenhöhe von 81,6 Metern, die Gesamthöhe der Anlagen bis zur Rotorspitze beträgt folglich 141,6 Metern."
Der Skipper führt seit Jahren einen Austausch über Energieversorgung und Ökowende mit einem befreundeten Ingenieur. Der heutige Eindruck wird in den künftigen Dialog einfließen.

Im Hafen von Anholt angekommen bekommen wir sofort eine Idee davon, warum dieser Platz so umschwärmt ist. Seidenweicher, weißer Ostseestrand, türkis-blaues Wasser, begünstigt durch strahlenden Sonnenschein und eine sommerliche Temperatur, wahrhaftig paradiesisch.

Stand von Anholt

Morgen wollen wir sehen, was Anholt uns noch zu zeigen hat.