laufend ziehen Böen mit 30 Knoten und mehr über den Hafen von Grenaa. Es ist nicht der charmanteste Ort der Welt, aber wir haben uns eingerichtet, um die nächste Starkwindphase abzuwettern. Zwar gab es gestern ein kurzes, segelbares Zeitfenster, aber innerhalb dessen fanden wir kein attraktives Ziel, also sind wir geblieben und glauben weiter an eine Änderung der Großwetterlage. Also haben wir die Phase schwächeren Windes genutzt um Wäsche zu waschen und das Boot mit dem nassen Textil in einen Trockenständer zu verwandeln.
Der Spaziergang vom Hafen in die 'City' ist recht lang und wenig abwechslungsreich. Eine gut 3 Kilometer lange, gerade, gut befahrene Straße führt in das Zentrum des kleinen Ortes, kurz davor ein paar Supermärkte für den täglichen Bedarf. Nachdem wir diesen Weg einmal zu Fuß hinter uns gebracht haben, informieren wir uns über eine Busverbindung. Der Hafenmeister informiert uns über eine touristische Kampagne, dass nämlich die Busse kostenfrei pendeln - ab übermorgen. Um am Abend eine Musikveranstaltung zu besuchen, nehmen wir den Fahrpreis inkauf und setzen uns an die Bushaltestelle. Dabei lernen wir, dass der Samstag kein Werktag ist und deshalb der Bus nicht fährt. Letzte Alternative: Zur herausragenden Freude der Bordfrau mieten wir uns zwei Fahrräder.
Mit den Drahteseln war der Weg gestern schnell gemacht. Leider fiel die Musikveranstaltung kommentarlos aus. Die am Vortag noch gefundene, kleine Bühne war abgebaut und am Marktplatz vor der Kirche war gähnende Lehre. Zum Glück gibt es gute hundert Meter weiter einen kleinen Musik-Club. Dort gab es erfrischendes Fassbier, kühlen Rosé und ein paar Fritten. So kamen wir gut über den Abend!
Heute waren wir im Kattegat-Center, ehrlicherweise auch, um ein bisschen Windschutz zu bekommen.Das Center ist eine großes Aquarium mit meereswissenschaftlicher Ausstrahlung und Schwerpunkt auf die Bewohner des Kattegats. Aber auch exotische Tiere werden gezeigt - bis hin zu einer Pinguinfamilie. Einmal mehr befallen den Skipper eigenartige Gefühle. Interessant und wichtig zu wissen ist das alles, aber die Tiere leben in Gefangenschaft.
Es pfeift und heult mal wieder, das wir uns zu zusätzlichen Vorleinen entschließen. Beaufort 8 sind für heute Abend und für die Nacht angesagt. Das braucht kein Mensch. Es kommt ein wenig Endzeitstimmung auf. Es müsste noch dunkel zuziehen und Odin müsste Blitze werfen, dann wäre das wohl die Apokalypse. So ist es nur Sturm. Es gibt Kartoffelsalat mit Würstchen, und wir sitzen das aus....