Grenaa

Heute können wir endlich weiter. Nicht, dass Ebeltoft uns nicht gefallen hätte, aber wir wollen ja reisen. Also nutzen wir nach den vier Tagen Starkwind die ruhige Lage vor einem Regengebiet, das am Abend den Osten Jütlands erreichen soll. Mit dem schwachen Südwind können wir hoch am Wind mit zwei kleinen Holeschlägen die Bucht von Ebeltoft verlassen, danach um die Südspitze der Landzunge abfallen und an der Ostküste Jütlands entlang mit Nordkurs den Genacker setzen. Unsere Santanita braucht nicht viel Wind um toll Fahrt zu machen. In der Sonne plätschern wir entspannt dahin - großartig! Die Landschaft der Küste ist unbeschreiblich schön. Wir überlegen, wie man das jemandem vermitteln kann, der es nicht erleben darf. Ein Foto kann den Eindruck nicht transportieren.

Gegen halb vier erreichen wir Grenaa. Ein Liegeplatz in dem großem Hafen ist leicht zu finden - mit der Nase gen Westen, von wo am kommenden Tag schon wieder Starkwind zu erwarten ist. Wir erledigen die üblichen Hafengeschäfte, orientieren uns, wo es am nächsten Morgen Brötchen gibt und gewinnen einen ersten Eindruck. Kurz gesagt: Der Hafen dient als Absprung, keinesfalls als Ort zum Bleiben. Das Restaurant in der Mitte der Anlage ist pleite, der Hafen bietet kein WLAN-Internet, über den Stegen steht ein muffiger Geruch, die Dusche ist nur lauwarm....

Wir bauen unsere tolle Kuchenbude auf, bevor es wie angesagt zu regnen beginnt. Als i-Tüpfelchen für einen gelungenen Reisetag stellen wir eine Portion zuhause eingekochtes Goulasch auf den Herd - lecker! Bei einem Glas Rotwein planen wir den weiteren Verlauf unserer Fahrt. Hoppla, der Weinschlauch zeigt bereits erheblichen Schwund! Wir machen das befreundete Seglerpaar aus Maasholm dafür nachträglich verantwortlich und schenken nochmal nach.